Kunstsammlung
WerteHaus Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG
ZU DEN HOLZSCHNITTEN
VON MARTINA GEIST
Die Künstlerin Martina Geist verwirklicht ihre Kunstwerke mit dem ältesten Druckverfahren der Welt, dem Holzschnitt. Seit dem 4. Jh. und verstärkt mit Erfindung des Buchdrucks ab 1400 gewinnt er als künstlerisches Ausdrucksmittel an Bedeutung. Herausragende Werke schufen Albrecht Dürer, Lukas Cranach, Katsushika Hokusai, Käthe Kollwitz und viele andere mehr. Im südwestdeutschen Raum erneuerte HAP Grieshaber die Technik des Holzschnitts. Martina Geist hat sich als würdige Nachfolgerin dieser Tradition erwiesen und führt sie auf zeitgenössische Weise fort. Alltägliche Dinge stehen in ihren Werken im Mittelpunkt, Gefäße aller Art, Stühle, Tische, Pflanzen.
Es lässt sich leicht nachvollziehen, dass die Technik des Holzschnitts, bei dem alles aus einer Trägerplatte geschnitzt werden muss, das nicht auf dem Druck erscheinen soll, höchste Klarheit, Konzentration und Ordnung erfordert. Alles was weggenommen wurde ist – zumindest auf dieser Trägerplatte – unwiderruflich verloren.
Martina Geist erweitert häufig die ursprüngliche Technik, in dem sie den Druckstock selbst als Unikat, nutzt. Damit wird der Holzträger zum eigenständigen Kunstwerk. Meistens existieren bei ihr Tafel der Druck auf Papier in eigenständiger Form. Hier im Cafe der Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG sehen wir verschiedene Druckversionen.
Mit wenigen Einkerbungen entstehen eindrückliche Kompositionen, akzentuiert durch eine gekonnt subtile Farbigkeit. Fast scheint es, als zeichne Martina Geist mit dem Schnitzmesser. Über den Farbauftrag im Druckprozess entstehen satte oder durchscheinende, malerische Flächen, in einer Anmutung, die nur über dieses Verfahren zu erreichen sind.
Eva Mueller
Kunstberaterin