Kunstsammlung
WerteHaus Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG
ZU DEN WERKEN
VON MANFRED SCHLINDWEIN
1 Holzschnitt, Seidenpapier, auf Acrylglas aufgezogen, 21 x 48 cm, 2014
2 kleine Holzschnitte, Seidenpapier auf Glas, im Rahmen, 20 x 30 cm, 2015
Vorstandsbüro Herr Dehler
Die Entstehung des Holzschnitts als künstlerisches Mittel der Darstellung geht sehr weit in die Geschichte zurück. Die ersten Werke werden auf die Zeit um das 6. Jh. v. Chr. datiert. Jene älteste Form der Drucktechnik, die wir in der Kunstgeschichte kennen, nutzt Manfred Schlindwein und interpretiert sie auf seine Weise mit sehr malerischen, lyrischen Formen. Es gibt wohl eine Vorzeichnung auf dem Holzstock, doch im Verlauf der Arbeit entwickeln sich weitere Elemente. Wollte man die Kunst von Manfred Schlindwein auf einen Nenner bringen, so ist es der Begriff der Freiheit, die sich sowohl im assoziierenden Arbeitsvorgang als auch im abstrakten Formenkanon widerspiegelt.
Farben und Elemente überlagern sich, abstrakte Zeichen und Symbole schweben im Raum. In farblich fein abgestimmten Kompositionen tauchen sie auf, geschwungene Formen, häufig grafisch, zuweilen eher malerisch inspiriert. Teil für Teil druckt Manfred Schlindwein die oft recht unkonventionell bearbeiteten Stöcke auf feines Seidenpapier, presst sie per Hand. Mancher Holzstempel taucht in anderen Bildern oder Positionen wieder auf und sorgt so für eine klare „Handschrift“ des Künstlers, die durch ihren Variantenreichtum schier unendliche Möglichkeiten bietet.
Eingeölt und auf Plexiglas aufgezogen, erhalten die Kunstwerke ihre beeindruckende Farbigkeit und plastische Tiefe. Von der Holzplatte zum Objekt auf Acrylglasplatten, von den Schnitten ins archaische Holz, über den Druckvorgang auf Papier und die Kaschierung auf Acrylglasplatten, interpretiert Manfred Schlindwein so die alte Technik des Holzschnitts neu.
Eva Mueller
Kunstberaterin