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Kunstsammlung

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ZU DEN WERKEN
VON BARBARA OETTERLI

2 Gemälde „Topographie“ 2004

Oel auf Baumwolle, je 110 x 150 cm

Lounge / Atrium

 

Barbara Oetterlis Topographien sind von atemberaubender Schönheit. Sie erfüllen unsere Sehnsucht nach der idealen Landschaft – gerade weil sie keine bestimmte Region skizzieren, sondern wie ein Traumbild imaginär zusammengestellte Bergketten zeigen. Mit der Bezeichnung „Topographie“ führt uns die Künstlerin also ein wenig in die Irre. Und zeigt zugleich auf, dass es neben den äußeren, kartografisch vermessbaren Landschaften auch in uns liegende Regionen gibt, die nur wir kennen und in uns tragen.

So können wir als Betrachter/innen eigene Erinnerungsbilder und Erfahrungen in die Gemälde projizieren. Wir  unterliegen dabei leicht der Täuschung dieses oder jenes Panorama wieder zu erkennen. Es doch schon irgendwo selbst gesehen und erlebt zu haben. Die einzelnen Erhöhungen sind gerade so ausgearbeitet, dass wir sie als gegenständlich einordnen. Gleichzeitig lassen sie sich so frei interpretieren, dass sie uns einen Raum, eine Bühne für eigene Assoziationen geben.

In den Topographien stellt Barbara Oetterli die gleiche Szenerie in unterschiedliches Licht. Womit jedes Mal ein ganz anderer Eindruck entsteht. Wie beim Anblick von Sonnenuntergängen können wir davon nie genug bekommen. Jeden Tag geht die Sonne unter. Jeden Tag bietet sich ein anderes Schauspiel, ein Erlebnis, das nie langweilig wird.

Lange Zeit stand die Landschaft in der bildenden Kunst im Hintergrund des eigentlichen Geschehens. Erst im 17. Jh. rückt sie in dem Mittelpunkt und erhält in der Romantik des 19. Jh. die Aufgabe ein ideales Weltbild darzustellen, nach dem Landschaften und Gärten geplant und angelegt werden. Wohin es führt, wenn sich diese Ideen zu sehr „verkünsteln“, alles gestaltet und sogenannten „zivilisatorischen Ordnungsprinzipien“ unterworfen wird, erleben wir mit Naturentfremdung und –zerstörung in unserer Zeit.

Als Schweizer Künstlerin vertritt Barbara Oetterli (gemeinsam mit Daniel Chiquet, Gregori Bezzola und Niklaus Heeb) die nahe Region im Dreiländereck. Die Alpen mit ihrem weiten Blick, wenn man auf dem Gipfel steht, oder in den Wolken schwebt. In ihren Bildern spiegelt sich das zentrale Thema der Kunstsammlung von Heimatverbundenheit und „in die Welt blicken“ wider.

Eva Mueller
Kunstberaterin