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Kunstsammlung

WerteHaus Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG

 

HEIKE ENDEMANN

„Baumobjekte – weiß und orange“, Zedernholz, Farbe, 90 x 42 x 25 cm | 93 x 45 x 30 cm, 2015
„Holzobjekt für die Empfangstheke“, Riesenmammutbaumholz, Farbe, 115 x 600 x 8 cm, 2015

 

Vor dem Hauptgebäude und dem Wertehaus an zwei Bäumen
Am Empfang im Atrium

 

In den Werken der promovierten Biologin und Künstlerin Heike Endemann spürt man ihren wissenschaftlichen und leidenschaftlichen Bezug zur Natur. So verwendet sie für ihre Objekte immer nur Bäume, die sowieso gefällt werden mussten – oder Hölzer, die einen begrenzten Lebenszyklus vorweisen.

Bei der Betrachtung ihrer „Baumobjekte“, wie in einer Umarmung umfangen sie einen Teil der Baumstämme, erfahren wir neben dem poetischen Eingriff, der Kunst und Natur verbindet. Einen bewahrenden, beschützenden Impuls. Letztendlich rahmt auch die skulpturale Arbeit im Atrium die Empfangstheke ein. Sie gibt der darunterliegenden, funktionalen Grundform ein Gerüst mit Durchblicke. So entstand ein ästhetisches Erscheinungsbild mit Ecken und Kanten und einer Farbigkeit, die sich dem wechselnden Sonnenstand an diesem lichtdurchfluteten Ort auf lebendige Weise anpasst.

Wie viele zeitgenössische Bildhauer/innen arbeitet Heike Endemann mit der Kettensäge. Bei allen ornamentalen Teilen verwendet sie Stechbeitel. Es ist ihr ein Anliegen, von den vorhandenen Strukturen und Oberflächen ausgehend, die spezifischen Merkmale des individuellen Holzes herauszuarbeiten. Häufig modelliert sie aus diesem Naturmaterial Formen, die wiederrum Assoziationen an die Pflanzenwelt hervorrufen.

Abstrakte, ornamentale Muster bestimmen jene Auftragsarbeiten, die Heike Endemann speziell für die Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG erstellte. Bereits in der frühen archaischen Kunst tauchen Symbole und Zeichen auf, die an Blumen, Blätter, Gräser erinnern, Netzstrukturen, Arabesken und Mauresken, also Rankenmuster, die auch die Kreuzgänge in Klöstern prägten oder die Fensterverzierungen an Palästen und Moscheen.

Mit den herausarbeiteten „Resten“ ihrer Baumobjekte begeisterte sie die Kinder beim Symposium am Eröffnungstag, die mit ihrer Unterstützung eigene Konstruktionen bauen und bemalen durften.

Wer sich auf die Betrachtung der Objekte von Heike Endemann tiefer einlässt, spürt die Kraft der eindrucksvollen Zedern oder gigantischen Riesenmammutbäumen (und vielleicht auch den Impuls, sie wieder einmal zu umarmen), ihren verschiedenen Hölzern, ihren Gerüchen und Oberflächen, ihrer Lebendigkeit und Ruhe nachzuspüren.


Eva Mueller
Kunstberaterin