Zum OnlineBanking

Kunstsammlung

WerteHaus Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG

 

ZU DEN TUSCHEZEICHNUNGEN
VON EVA BORSDORF

„Projektion“ 13,7,13 . 9:54-12:26 (Glyzinie), 2013, Tusche auf Papier, 70x50 cm
„Lichtlöcher“ 22,8,15 . 11:05-13:45, 2015, Japanpapier geschnitten, Tusche, 78,8x54,5 cm

Eigentlich sehen wir tagtäglich solche „Projektionen“, wie sie uns Eva Borsdorf in ihren zarten Tuschezeichnungen zeigt. Wir erleben, wie (Sonnen-) Licht in unsere Räume dringt, auf ein Blatt Papier, ein Möbelstück fällt; welch’ zauberhafte Stimmung entstehen kann, wenn sich die letzten Strahlen eines Tages ihren Weg durch den Wald bahnen. Von vielen Dingen abgelenkt, nehmen wir diese schönen Momente leider seltener wahr.

Erst durch den Blick der Künstlerin und ihre Fähigkeit diese kurze Zeit „einzufangen“, werden uns  diese Phänomene bewusst wahrnehmbar. Damit  gibt sie uns ein weiteres Beispiel für die herausragende Möglichkeit über das Erleben von Kunstwerken alltägliches neu und wunderbar zu erfahren.

Eva Borsdorf „notiert“ in ihren feinen Tuschezeichnungen diese stillen, unscheinbaren Momente für uns. Mit ihren Werken kommt ein Stück Natur, bei den ausgewählten Papierarbeiten sind es Baum und Strauch, in den (Arbeits-)Alltag und verweist auf unsere Lebensbasis.

Sehen heißt vor allem Hell-Dunkel-Abstufungen zu unterscheiden. Wir erkennen, weil Licht auf die Netzhaut unserer Augen trifft. Verändert sich die Helligkeit, verändern sich auch die Dinge. Alles Lebendige ist stets in Bewegung. Es erfordert großes Können, unter diesen Bedingungen zu einem schlüssigen Bild zu kommen. Auf wunderbare Weise macht Eva Borsdorf für uns Zeitverläufe in ihren Tuschezeichnungen sichtbar und erlebbar.

Auch diese Erkenntnis tragen die Werke der Künstlerin in sich: Nichts bleibt wie es war, Licht und Schatten verändern sich unaufhörlich.

Eva Mueller
Kunstberaterin