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Kunstsammlung

WerteHaus Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG

 

ZU DEN WERKEN
VON EBERHARD BRÜGEL

„Lärchen“, Zeichnung, Pinsel/Tusche, 48 x 38 cm, 2010

Flur Vorstandsbereich

 

Mit Eberhard Brügel ist einer der großen Meister der Zeichnung mit seinem Werk „Lärchen“ in der Kunstsammlung der Volksbank Breisgau Süd vertreten.

Jede Zeichnung des Künstlers beginnt in der Natur, bei der Auswahl eines bestimmten Baums, eines speziellen Waldstücks. Die Ausarbeitung der Skizzen geschieht dann zum größten Teil im Atelier, in sehr langer, geduldiger Arbeit. Je nach Werk dauert ihr Entstehungsprozess Wochen und Monate, viele Stunden am Tag. Diese Sorgfalt und Genauigkeit, die dafür erforderliche Ruhe, die so gar nicht zur Hektik des üblichen Alltags passt, vermittelt sich uns Betrachter:innen. Wer auf dem Weg durch den Flur im Vorstandsbereich vor diesen Zeichnungen eine kleine Pause einplant, wird vom Anblick der „Lärchen“ beruhigt und erfrischt sein.

Virtuos und höchst sensibel in der Darstellung aller Feinheiten nimmt Eberhard Brügel mit geübtem Auge Veränderungen im Wald auf, die jahreszeitlich bedingten ebenso, wie jene von Menschenhand verursachten. Dabei geht es in seiner Kunst nicht darum, etwas fotografisch abzubilden (wobei Brügel auch Fotos zur Erinnerung verwendet). Vielmehr nimmt der Künstler die verschiedenen Bäume intensiv auf, ihr spezifisches Erscheinungsbild, ihre Strukturen in den Ästen, Blättern oder Nadeln, ihre individuelle Gestalt. Und verinnerlicht jenes, wie er es formuliert „vom Baum Erlernte“, um mit diesem Wissen stellenweise frei in seinen Zeichnungen variieren zu können. Die feinsten Nuancierungen von Licht und Schatten, ausschließlich in schwarz-weiß, gekonnt umgesetzt mit Miniaturpinsel und Tusche, ermöglichen ein vertieftes Versenken in der Wahrnehmung der „Lärchen“, wie es nur ein handwerklich und ästhetisch so perfekt ausgeführtes Kunstwerk vermag.

Als ehemaliger Professor an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg sensibilisierte Eberhard Brügel viele Generationen von Kunsterziehern für die Bedeutung der Kinderzeichnung. Neben seiner eigenen, künstlerischen Arbeit verfasst er wissenschaftliche Texte, beispielsweise für das Deutsche Jugendinstitut, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Publikationen und Anleitungen zum Zeichnen. Er gründete die Jugendkunstschule in Offenburg und engagiert sich bis heute für die Kunst von Kindern, um auch nachfolgenden Generationen einen Zugang zu diesem sensiblen und zeitlosen Medium der Zeichnung zu ermöglichen.


Eva Mueller
Kunstberaterin