Kunstsammlung
WerteHaus Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG
ZU DEN WERKEN
VON RÜDIGER SEIDT
„Lineagramm“ Edelstahlblech, geschliffen und poliert, 250 x 280 x 12 cm, 2015
„Lineagramme“ – Papierarbeiten
„Eschbacher Tulpe“, Cor-Ten Stahl, 120 x 67 cm, Sockel 120 x 60 x 60 cm, 2015
Atrium
Park, nahe der Gebäuderückseite, vom Atrium aus zu sehen
Beratungszimmer im Wertehaus
Der Standort der „Eschbacher Tulpe“ war der eigentliche Ausgangspunkt für die Kunst im Park. Herr Dehler hatte schon früh bei der Gebäudeplanung die Vorstellung, dass man vom Atrium aus eine Skulptur sehen sollte. Damit die schöne Lage des Hauses mitten im Grünen auch den Nutzern im Inneren zugute kommen würde.
Aus dieser ersten Idee entwickelte sich ein Symposium, das auf dem weitläufigen Gelände verschiedene Positionen zeigen sollte. Der Symposiumsgedanke passt hervorragend zum Leitbild der Genossenschaftsbank „Miteinander mehr zu erreichen“. Symposien standen ursprünglich für gesellige Treffen von Gleichgesinnten. In der Antike waren damit häufig rituelle Zeremonien verbunden, es wurden bestimmte Lieder gesungen, Gedichte vorgetragen oder philosophische Thesen ausgetauscht. Bei der Eröffnung des Gebäudes (damals Volksbank Breisgau Süd eG) ergab sich so die Möglichkeit die Künstler:innen direkt kennenzulernen und neben den Führungen der Kunstberatung von ihnen selbst mehr über ihre Werke, Techniken, Voraussetzungen und Hintergründe zu erfahren.
Die Auswahl der Kunstschaffenden erfolgte handverlesen nach den zuvor vereinbarten und beschriebenen Kriterien durch die eva mueller KUNSTBERATUNG. Sehr schnell fiel die Wahl für den ersten Skulpturenort auf eine Plastik von Rüdiger Seidt. Formal, ästhetisch und inhaltlich erfüllt die aufs Wesentliche reduzierte, attraktive und von allen Seiten überzeugende Gestalt seiner „Eschbacher Tulpe“ den Wunsch nach einem Objekt, an dem sich der Blick in den Garten ausrichten kann. Mit ihrem Titel spielt sie auf den hohen Spekulationswert der Tulpenzwiebeln im 17. Jahrhundert an, für die schwindelerregende Preise bezahlt wurden. Für uns heute ist die Tulpe eine ganz vertraute und übliche Frühlingsblüherin. In ihrer Formensprache bezieht sich der Künstler Rüdiger Seidt auf Tetraeder, mit denen er seit langer Zeit verschiedenste Variationen von Objekten entwickelt.
Im Atrium setzt Rüdiger Seidt mit seinem „Lineagramm“ einen der Außenskulptur verwandten - und doch wieder ganz eigens für diesen Raum geschaffenen Akzentpunkt. Eine vorhandene Zeichnung im Bezug zu den Tulpenarbeiten schuf die Inspiration für den Wunsch nach einer Auftragsarbeit, die der großen Halle eine stilvolle, dezente Prägung geben könnte. Mit ihrer gekreuzten und lang auslaufenden, geschwungenen Linie, vervollkommnet sie als organische Form die Wirkung der geometrisch klar ausgerichteten Architektur.
Beide Arbeiten von Rüdiger Seidt befriedigen auf intelligente und beeindruckende Weise unser Bedürfnis nach Harmonie und Schönheit.
Eva Mueller
Kunstberaterin